FSV2000

Dienstag - Oktober - 03.10.2006 - 05:04 Uhr

Improvisierter Ziellandebewerb der Segelflieger

Da die Segelflugsaison praktisch schon vorbei ist, finden sich am Samstagmorgen eher zufällig einige Segelflieger am Flugplatz ein. Thermik ist natürlich keine mehr zu erwarten, aber trotzdem beschließen wir, noch einmal alle Segelflugzeuge in die Luft zu bringen.

Am Segelflugstart hat Karl Müller die spontane Idee, dass wir eigentlich den jährlichen Ziellandebewerb durchführen könnten. Aufgabestellung: Ohne Benützung der Radbremse mit der Ka8 möglichst nah an einem Zielpunkt zum Stehen zu kommen. Vorbereitet ist natürlich nix, und so nehmen wir halt die gelbe Fahne für die temporär versetze Schwelle auf der 07 ins Visier. Ein Maßband ist auch nicht aufzutreiben, daher werden wir die Entfernung möglichst objektiv abschreiten. Weitere Regeln gibt's nicht, weil alle Diskussionen eh nur den Flugbetrieb unnötig verzögern würden. Zumindest nehmen wir uns vor, etwas neben der Fahne landen, um nicht beim Überrollen die Bespannung der betagten Ka8 zu beschädigen.

Franz Bachmayer beginnt den Bewerb mit einen wilden Schlenkerer beim Anrollen und auch die Landung ist mit 25 Schritten (= ca. 25m) nicht das was wir von ihm eigentlich erwartet hätten. Der Grund für den vermurksten Flug waren links und rechts ungleich eingestellte Seitenruderpedale.

Als nächster bin ich an der Reihe und nach erfolglosem Herumbasteln in der nicht vorhandenen Thermik komme ich geschätzte 30cm vor der gelben Fahne zum Stehen - ab jetzt geht's eigentlich nur mehr um den 2. Platz.

Gerhard Sobotka schießt etwas übers Ziel hinaus, aber danach beendet Günter Mayer seine Landung überraschend ebenfalls mit 30cm Abstand, aber hinter dem Zielpunkt. Jetzt wird's schwierig, weil keiner mehr genau sagen kann, ob ich oder Günter näher beim Ziel waren - für alle Nachfolgenden geht's also nur mehr um Platz 3.

Gitti Gibisch zieht sich mit einer Landung auf der anderen Seite der Piste elegant aus der Affäre.

Fritz Janach wird natürlich auch noch aus der Schleppmaschine ins Segelflugzeug gesetzt und ihm gelingt das Unmögliche, weil er die Ka8 mit dem Fahrwerk bis auf 10 cm an die gedachte Ziellinie bringt. Dadurch entgleitet uns die Wertung endgültig, weil wir vorher nicht festgelegt haben, was genau für die Abstandsmessung zählt - die Flugzeugnase wie bei Günter und mir oder das Rad wie bei Fritz.

Jetzt fehlt nur noch der eigentliche Titelfavorit Karl Müller, aber schon vor dem Aufsetzen ist klar, dass er nicht mehr in die Entscheidung eingreifen kann - werden wohl die Nerven angesichts der heurigen Leistungsdichte gewesen sein.

Zu guter Letzt fliegt auch noch unser Altfluglehrer Fritz Uhl nach 24-jähriger Ka8-Abstinenz und gewinnt mangels Konkurrenz die Altersklasse souverän.

Ergebnis Variante 1 (Flugzeugnase zählt):
1. Günter Mayer oder Josef Reithofer (ca. 30cm)
2. Josef Reithofer oder Günter Mayer (ca. 30cm)
3. Fritz Janach (ca. 1,5m)

Ergebnis Variante 2 (Rad zählt):
1. Fritz Janach (ca. 10cm)
2. Günter Mayer (ca. 1,5m)
3. Josef Reithofer (ca. 2,0m)

Geschrieben von: Josef Reithofer