FSV2000
Dienstag - Januar - 09.01.2007 - 09:48 Uhr
Der Traum des Ikarus
Der Mensch ist bezüglich seiner Sinne ein "unsymetrisches Wesen". Zwar haben wir korrespondierend zu den fürs Hören geschaffenen Ohren den Mund, um Laute von uns zu geben, aber schon bei der Entsprechung zu den Augen hört es auf: Wir können keine Bilder von uns geben, haben dafür das Malen und schließlich den Film erfunden oder, weil wir nicht fliegen konnten, das Flugzeug. Zur Zeit der alten Griechen wurden solche Versuche, über die menschlichen Ausstattungen unseres Körpers hinauszugehen als Anmaßung gewertet, es den olympischen Göttern gleichtun zu wollen.
Deshalb musste die Sagenfigur Ikarus mit ihren selbstgemachten Flügeln auch abstürzen. In der aufgeklärten Neuzeit hat es mit der Erfindung des Flugzeuges zahllose Anläufe zu immer ausgefeilteren und zugleich "riskanteren" Flugzeugkonstruktionen gegeben, die letztlich in so gigantischen Geräten wie dem Airbus 380 mündeten. Aber so wenig, wie wir uns als Autoliebhaber einen LKW anschaffen würden, reizt den wirklich Flugbegeisterten ein Großflugzeug. Sich ein persönliches Fluggerät zum Preis eines Autos, das technisch sicher und leicht zu handhaben ist, leisten zu können, stellt den wirklichen Abschluß des Traums des Ikarus vom Fliegen dar......
Zitat Prof. Koch, Leiter des zentraleuropäschen Instituts für Technologie, gefunden in der Krone vor einigen Wochen.
Zugleich Einleitung für den etwas verspäteten Bildbericht von der ILA 2006. Da ist für jeden Flugbegeisterten was dabei, auch ein 380er für den Wolfgang Pakosta...
Dass die Begeisterung nicht nur bei uns liegt, ist wohl am deutlichsten an den Besucherzahlen zu sehen. Die ILA 2006 verzeichnete trotz einer, zwar nicht geplanten, aber aufgetretenen Besucherabschreckung im Kassenbereich 250.000 Besucher. Ja richtig gelesen, zweihundertfünfzigtausend Menschen pilgerten förmlich zu einem Flugfeld mitten in einer Stadt und wollten die Faszination des Fliegens nicht nur sehen, sondern auch spüren, riechen und hören. Und zu hören waren die Flugzeuge, speziell bei der Abschlussflugshow mit 2 alten F4 Phantom, mehreren Eurofightern, Tornados einer Avacs. Alle im tiefen Vorbeiflug. Bei diesen Überflügen schienen alle uns bekannten Regeln betreffend Lärmreduktion ausgeschaltet, je mehr Lärm, umso mehr Menschen blickten begeistert in den Himmel.
Und man muss sich nochmals vor Augen halten, zweihundertfünfzigtausend Besucher in 4 Tagen, nicht gerade die winzige Minderheit an Bürgern, von welcher so gerne gesprochen wird, wenn's ums Thema Fliegen, Lärm und sonstige Anliegen von uns Piloten geht...
Aber genug von kleinen Alltagssorgen der Pilotengemeinde, wirkliche Sorgen musstest Du nur haben, wenn Du um ein Eintrittsticket bei der ILA angestellt warst. Auf den nächsten Bildern einige Eindrücke wie der Ansturm auf die Kassa und das Gewühl an Menschen innerhalb der Ausstellungsflächen aussah.
Und jetzt stellt's Euch noch vor, dass die Kassen "auf der grünen Wiese standen". Grün am ersten Tag, dann, dank immer wieder aufziehender Regenschauer, war der Kassenvorbereich ein einziger riesiger Matschfleck, auf welchem Bruno und ich auf Einlass warteten. Wer Bruno kennt, weiß ungefähr was das bedeutet (schwarze Wolke, Grummel Grummel) zudem die Anfahrt mit dem Taxi schon über diverse Feldwege, Umleitungen und "kleinere Staus" geführt hat. Hatte man das überstanden, folgten noch eine Leibesvisitation und der für Flugfelder schon übliche Gang durch den Metalldedektor,"schon" war man drin...
Zum Ende noch ein paar "Nose Art's"
Geschrieben von: Wolfgang Gockert