FSV2000
Samstag - März - 13.03.2004 - 12:00 Uhr
Ein neuer Simulator entsteht …
Einige von Euch haben sicher schon bemerkt, dass im ersten Stock an einem neuen Simulator „gebastelt“ wird. Der neue Simulator wird mit seinen zusätzlichen Komponenten unsere Multiengine/IFR-Trainingsmöglichkeiten sicherlich außerordentlich verbessern! Ziel ist es diesen Simulator (eigentlich ist es ja ein FNPT II (Flight and Navigation Procedure Trainer – Type II) und kein Flight Simulator (denn Full Motion ist uns dann doch etwas zu viel)) nach den neuen JAA Standards zertifizieren zu lassen, damit die Ausbildungszeit auf diesem Gerät für die notwendigen Ausbildungsstunden anrechenbar wird. Aber nun zum neuen Simulator selbst … Highlight des neuen Simulators ist sicherlich das neue Visual System, mit dem mittels Beamer die Landschaft nach vorne auf die Wand projiziert wird und man so endlich bei Start und Landung „nach draußen“ sieht. Diese Software wurde enorm verbessert und nun entsprechen die simulierten Schlechtwetterlandungen endlich langsam der Realität. Bisher war es ja leider so, dass plötzlich irgendwo die Lichter aufgetaucht sind (oder auch nicht) oder man sogar die Lichter „gesehen“ hat, obwohl man ja eigentlich noch in den Wolken war. Nun ist es endlich so, dass die Lichter zuerst langsam und undeutlich erscheinen und auch beim Durchfliegen der nächsten Nebelbank auch eventuell wieder verschwinden. Auch die Helligkeit bei Tag variiert je nach Wolkendicke und Formation der Wolken – alles wie im richtigen Leben. Aber damit noch nicht genug: Das neue Avionic Panel zeigt die Frequenzen mittels LED-Anzeige gleich auf dem Gerät selbst an (wie im Flugzeug), ohne dass man auf dem Schirm die Frequenz eingeblendet bekommt und irgendwo anders einen Knopf zum Einstellen hat. So entsteht auf dem Schirm mehr Platz für die Instrumente und es wird so ein viel realistischeres Cockpitgefühl erzeugt. Auch steht nun ein IFR-GPS zum Training der GPS-Anflüge zur Verfügung. Das Cockpit enthält weiters auch eine professionelle Yoke-Konsole, wo neben Startschlüssel auch alle Schalter für Lichter, Benzinpumpe, Gearhandle, etc. vorhanden sind. Der Power-Quadrant ist für Multiengine Simulationen ausgelegt, aber es können dennoch auch Einmots simuliert werden! Die zur Auswahl stehende Flugzeugpalette ist beeindruckend und reicht von der C172 bis zur Turboprop King Air B200. Auch die „Instructor Station“ ist ein tolles neues Hilfsmittel, damit das Training noch besser und effizienter gestaltet werden kann. Nun kann man als Lehrer nicht nur richtig gute Radarvektoren geben, sondern hat auch die wichtigsten Instrumente (Fahrtmesser, Horizont, Höhenmesser, Vario, HSI, NAV 2) oben auf dem Instructor-Schirm eingeblendet. Auch erscheint auf dem Schirm der eingestellte Transpondercode, der sich auch entsprechend dem eingestellten Modus A oder C ändert. Neben dem Kartenschirm hat der Lehrer auch die Möglichkeit Wind und Wetter zu ändern, verschiedenste Fehler auszulösen (Enginefailure, Gearmalufunction, Vacuumsystemfailure, etc.) und auch wieder zu „reparieren“. Abgerundet wird dieses neue System, das mit zwei PC´s gesteuert wird von einem Dolby Surround Sound-System, um auch akustisch ein Gefühl für das „Flugzeug“ zu bekommen. Auch nach einem – hoffentlich nicht auftretendem – Crash darf natürlich das ausgelöste ELT Signal nicht im Soundspektrum fehlen. Auf den Fotos seht ihr jetzt schon mal den derzeitigen Stand, aber da ist noch viel Arbeit zu erledigen. So muss neben den Schönheitsarbeiten und einem Software Update für eine Zulassung nach JAA Standards zum Beispiel noch ein richtiger Pilotensitz eingebaut werden, eine Fußraumverkleidung angebracht werden, etc., etc. Es wird also noch eine ganze Weile und viele, viele Arbeitsstunden dauern, bis wir die endgültige Fertigstellung des neuen Simulators feiern können, aber die Arbeit geht voran!
In unermüdlicher Kleinarbeit werken Werner und Co. nun seit mehr als einem Jahr an dem neuen Simulator. Auch hat uns Werner bis zur Fertigstellung des neuen Simulators seinen privaten Simulator für das Training zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle möchte ich mich daher im Namen des Vereins bei Werner für sein unermüdliches Engagement recht herzlich bedanken!
Bisher hat dieser neue Simulator aber neben sehr viel Zeit auch schon viele, viele Euros verschlungen und deshalb meine wirklich eindringliche
Bitte AN ALLE: Der neue Simulator ist ein Trainingsgerät und kein Spielzeug! Bitte versucht nicht den Simulator selbständig in Betrieb zu nehmen oder zu bedienen, sondern nur in Verbindung mit einem eingewiesenen Fluglehrer!
Es ist in letzter Zeit leider schon mehrfach passiert, dass während der Arbeitspausen am Simulator durch Fehlbedienung von nicht eingeschulten Personen das ganze System in Mitleidenschaft gezogen wurde und so jedes Mal wieder mehrere unnötige Zusatzstunden zur Wiederherstellung des Systems notwendig waren!
Geschrieben von: Peter Wilczek