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Druckansicht » Segelfluglager 2015 in Timmersdorf

FSV2000


Montag - Juni - 08.06.2015 - 11:42 Uhr

Segelfluglager 2015 in Timmersdorf



Net scho wieda, jetzt kommen wieder seitenlange Berichte vom Segelfliegen, Campen, Motorradfahren und die Suderei über den Regen in Timmersdorf – wer so denkt, den muss ich leider an diejenigen weiterverweisen, die mich auch heuer wieder zu diesen Tagesberichten motiviert haben (und das sind nicht nur die teilnehmenden Segelflieger gewesen).

Wir sind zum 12. Mal in Timmersdorf und die Dauer ist ebenfalls unverändert 3 ½ Wochen von Christi Himmelfahrt bis zum Wochenende nach Fronleichnam.

Vorbereitungen
Business as usual, am vergangenen Samstag haben wir in Rekordzeit 6 Segelflugzeuge abgerüstet und in die Anhänger verstaut. Danke an Franz von der Werft, dass er vorsorglich den in den letzten Zügen liegenden Starter der KUB getauscht hat und auch sonst noch vor der Abreise ein fachkundiges Auge auf unsere Schleppmaschine geworfen hat.
In den vergangenen Tagen haben wir bereits einen Teil unserer Ausrüstung nach Timmersdorf transportiert – Werners Wohnwagen, unser Twin-Astir und meine LS4. Die Timmersdorfer haben prophylaktisch größere Getränkemengen eingelagert.

Die Anmeldeliste ist auch sehr erfreulich und obwohl sich nicht alle eingetragen haben sollten nie weniger als 5 Teilnehmer anwesend sein. An den Wochenenden werden deutlich mehr zu uns kommen und erfahrungsgemäß wird auch die Wetterprognose für einige kurzfristige Verschiebungen sorgen.

Mittwoch, 13.5.
Franz N. bezieht wie üblich als erster sein Wohnmobil in Timmersdorf und fahre nach der Arbeit ebenfalls Richtung Süden. Ab dem Semmering beginnt’s zu regnen und das hört bis Timmersdorf auch nicht auf – mein Motorrad am Anhänger ist dreckig wie die sprichwörtliche Sau.

Die Wetterprognose für morgen lässt nix Gutes erwarten - stellenweise sehr heftige Gewitter mit Wolkenbruch, Hagel und Sturm! Nau bum, aber mein Wohnmobil braucht eh schon dringend eine Grundreinigung. Mal schauen, ob Cozo die KUB wie geplant überstellen kann …

Donnerstag, 14.5. – Christi Himmelfahrt
Offizieller Anreisetag, Franz B. bringt den OE-5382, Herbert L. und Sepp L. ihre Privatflugzeuge. Alex und Sabine S. reisen mit dem Wohnwagen an.
Die vorhergesagten Gewitter bleiben uns zum Glück erspart, aber es regnet immer wieder, so dass nicht wirklich ans Segelfliegen zu denken ist. Erich ist davon ziemlich unbeeindruckt und überstellt mit Verena J. die KUB nach Timmersdorf.
Immerhin ist jetzt mein Wohnmobil gesaugt und staubgewedelt und das Moped auch wieder herzeigbar.
Sepp hat zwar einen neuen Fernseher im Wohnmobil, aber keine Sat-Anlage und zapft daher kurzerhand die von Werner’s Wohnwagen an.
Franz hat im Umkreis von 50km leider kein Quartier mehr bekommen, weil die AC/DC-Konzertbesucher offensichtlich ähnlich gealtert und bequemer geworden sind wie die Band selbst. Werner C. hat ihm großzügigerweise seinen leerstehenden Wohnwagen angeboten – wenn da nicht ein kleines Problem mit einem vergessenen Schlüssel wäre. Mein pragmatischer Vorschlag, einen neuen Zugang in die Rückwand zu schlagen, wird als zu radikal abgelehnt, worauf sich Werner kurzfristig für 2 Stunden in die Südbahn setzt, nur um nach der Schlüsselübergabe wieder in den Gegenzug zu steigen – das ist wahre Kameradschaft ganz im Sinne von Franz H.
Die 8 (!!!) Palatschinken mit Wein-Château sind ein lukullischer Genuss.

Morgen soll's richtig schirch werden ...

Freitag, 15.5.
Nachträglich noch ein paar Fotos von Cozo’s furchtloser KUB-Überstellung von gestern:

Der heutige Tag ist von ständigen Regenschauern geprägt und wir wollen wieder mal die Hiaslegg-Hütte besuchen. Leider hat aber ein Harvester (Holzvollerntemaschine, für die Unkundigen der Forstwirtschaft) die Wasserleitung zur Hütte übersehen, daher besuchen wir die ehemalige Pächterin in ihrem eigenen Lokal in Tragöß. Die persönliche Widmung auf der Speisetafel vorm Gasthaus ist nett, das Essen wie immer unpackbar viel und unpackbar gut. Sabine’s Kommentar zur XXL-Kardinalschnitte „I teil net“.

Weil wir grade in der Gegend sind und Franz B. noch nie da war, besuchen wir wieder mal die Taucher am grünen See.


Samstag, 16.5.
Zwar kein Regen mehr, aber 7-8/8 sind auch nicht gerade das, was einen Segelflieger aus dem warmen Wohnmobil locken kann.
Reiner G. überstellt den OE-5226 und somit ist die Vereinsflotte vollständig in Timmersdorf.
Rudi F. kommt mit seiner Honda für ein paar Tage zu uns und quartiert sich bei Cozo im 5-Sterne-Quartier direkt am Flugplatz ein. Cozo selbst ist noch umtriebiger als sonst und repariert mit beachtenswerter Hingabe den ganzen Vormittag lang Werner’s Vorzelt-Reißverschluss – Rudi hätte das gleiche in 2 Minuten mit 5 Kabelbindern erledigt. Der Grund für Cozo’s Tatendrang wird uns erst etwas später klar und ist etwas komplizierter zu beschreiben - hier der Versuch einer Kurzversion:
Werner hat schon vor einigen Tagen seinen Wohnwagen nach LOGT überstellt und ist dann wieder heimgefahren. Den Schlüssel hat er Cozo übergeben, der - wie berichtet - den leerstehenden Wohnwagen an Franz B. weitervermieten wollte, aber den besagten Schlüssel nicht mehr gefunden hat. Werner ist dann mit dem Reserveschlüssel per Bahn von Wien nach Leoben gefahren, hat den Schlüssel an Cozo übergeben und ist mit Cozo‘s Wohnungsschlüssel wieder heimgefahren, um die Wohnung nach dem Wohnwagenschlüssel zu durchsuchen. Diese Suche war leider erfolglos, was aber rückblickend auch ziemlich logisch ist, weil plötzlich und auf wundersame Weise der Original-Wohnwagenschlüssel in Cozo’s Rucksack wieder aufgetaucht ist. Würde mich nicht wundern, wenn Werner morgen mit einem 2m-Stück Eisenbahnschiene bei uns eintreffen würde.

Weil’s grad dazu passt, noch ein Auszug aus der heutigen eMail-Diskussion mit unserer Werft:
„Seh grad Cozos furchtlose Heldentat durch Sturm, Wind und – REGEN!!!! Ich hoff ihr habts die Biene trockengelegt und gewärmt – dassasenedvaküht!!! Sonst gibt’s HAUE!!!!“
„Cozo hat eh ein Loch in die Bodenplatte gebohrt ...“
Die Antwort der Werft ist leider nimmer ganz jugendfrei.

Wie jedes Jahr besucht uns auch heuer wieder unser ehemaliger Segelflieger Kurt P. aus Hallein.
Ich besuche mit dem Motorrad meine Segelfliegerfreunde in Lanzen-Turnau, wo ich jedes Jahr für ein Wochenende zum Kunstfliegen bin.
Der Rest der Truppe wandert zur Weiglmoar-Alm. Sepp ist schon am Vormittag mit dem Radl raufgefahren und weil er eh nix besseres zu tun hat, geht er am Nachmittag nochmal zu Fuß mit den anderen rauf.
Man beachte bitte die Mülltonne vor dem Wohnmobil von Franz N., die nie ausgeleert werden muss.


Sonntag, 17.5.
Im Wetterbericht ist endlich wieder etwas von Thermik zu lesen, aber bevor wir den Twin-Astir und Sepp’s SZD aufrüsten, erklärt uns der Timmersdorfer Obmann noch die dank SERA völlig neue Luftraumstruktur rund um Graz und Zeltweg.
Werner trifft mit einigen handgerechten Eisenstangen ein, aber entgegen meinen Befürchtungen und zum Glück für Cozo baut er daraus eh nur eine Hängematte.
Gegen Mittag eröffnen Cozo und Rudi im Twin-Astir den Segelflugbetrieb des heurigen Fluglagers. Nach ihrer Landung übernehmen Alex und ich unseren Doppelsitzer und kurz danach startet Sepp mit seinem eigenen Flugzeug. Zuletzt fliegen auch noch Reiner und Rudi mit dem Twin. Franz B. hat uns alle mit der KUB geschleppt. Angesichts der 8/8 Bewölkung fallen unsere Flugleistungen auch entsprechend bescheiden aus: Alex schafft mit meiner mentalen Unterstützung eine gute Stunde, die anderen etwas weniger, aber immerhin sind die meisten Teilnehmer heute geflogen.
Im Laufe des Tages stoßt auch noch Gerhard P. zu uns und wird nach den Kurzbesuchen vom Vorjahr heuer eine ganze Woche bei uns bleiben.
Am späten Abend trifft endlich die Fox aus Niederöblarn ein.
Das Vanilleeis mit Kürbiskernöl ist Hardcore-Steiermark und nix mehr für Wochenend-Ausflügler.



Montag, 18.5.
Thermik ist heute kaum bis keine zu erwarten, daher erklären wir den Tag zum Schulungstag. Rudi und ich fliegen mit unseren Flugschülern Gerhard P. und Werner C. insgesamt 7 Flüge. Cozo ist Schlepppilot und alle anderen sind unsere Bodenmannschaft. Bis zum frühen Nachmittag ist die Luft tatsächlich still wie in der Kirche und ich habe noch nie einen Segelflug in derartiger Stille erlebt - vom Ausklinken in 700 Meter bis zur Landung war das Vario bei 0,7 m/s Eigensinken des Twin-Astirs wie festgenagelt.
Zwischendurch haben wir ein kleineres Gwirks mit dem Sitzgestell der Schleppmaschine, das wir aber mit ferndiagnostischer Hilfe unsere Werft lösen können.
Franz N. und Alex S. reiten auf ihren Eisenrössern durch die steirische Prärie.
Angesichts der Wetterprognose für die nächsten Tage fahren Rudi F. und Franz B. heim nach Wien.



Dienstag, 19.5.
Ich bin entsetzt - wir fahren wetterbedingt nach Graz, wo ich im Glauben, ein Steakhaus zu betreten, von meinem ehemaligen Flugschüler Alex S. zu einem Harley-Davidson-Dealer gelockt werde. Zur Ehrenrettung der feinen italienischen Motorradbaukunst habe ich am Morgen aber eh das passende T-Shirt gewählt. Zur Ehrenrettung von Alex ist in den Räumlichkeiten des Schwermetall-Shops tatsächlich das versprochene Steakhaus, wo ich trotz eher unpassender Adjustierung sogar bedient werde. Das Essen ist übrigens schwer in Ordnung.

Am späten Nachmittag kehren wir zum Flugplatz zurück, wo das Wetter sogar wieder etwas besser geworden ist, sodass ich mich auf dem Timmersdorfer Falken auschecken lasse. Ein herzliches Vergelt’s Gott an die Timmersdorfer Vereinsführung für das Vertrauen, dass ich jetzt unsere Piloten auf ihrem Motorsegler einweisen und freigeben darf. Gerhard P. hat diese Gelegenheit auch gleich genutzt, nur bei Alex könnte es vielleicht etwas länger dauern …


Mittwoch, 20.5.
Wintereinbruch - Regen, Wind bis 25kt und die Temperatur sinkt im Laufe des Tages von 25 auf 6°C
Cozo, Sepp und Gerhard wandern vor dem Regen noch auf die Alm, die anderen basteln an den Wohnwägen, -mobilen und Motorrädern herum.
Cozo entwickelt ungeahnte Talente als Chef de Cuisine im Fliegerheim, Sepp ist etwas hungrig, Alex ziemlich relaxed und Gerhard voll konzentriert.



Donnerstag, 21.5.
Neuschnee auf den Bergen!
Wir machen auf Touristen und fahren wieder mal nach Graz (langsam würde sich die Jahreskarte für den Gleinalmtunnel rechnen). Dort besuchen wir das durchaus sehenswerte Zeughaus, das die größte originale Rüstkammer der Welt sein soll. Führung brauchen wir keine, weil unser Herr Oberst Gerhard P. das Wissen über die historischen Waffen locker aus dem Ärmel schüttelt.
Den Rest des Tages verbringen wir bei unserem Lieblings-Elektronik-Dealer, in unserem Lieblingslokal und reparierend am Campingplatz. Sepp baut eine neue Dunstabzugshaube ins Wohnmobil und Cozo repariert ein Ladegerät, das danach erstaunlicherweise sogar besser als vorher funktioniert.
Spruch des Tages angesichts der schaurigen Abendstimmung: „Do konnst jo nur sauf'n!“


Freitag, 22.5.
Ein ziemlich trostloser Tag - es regnet zwar nicht allzu stark, aber dafür ständig.
Sogar Cozo, der bekanntlich wettermäßig eh ziemlich schmerzbefreit ist, verwirft recht bald sein Vorhaben, mit der KUB einen Verzweiflungsflug zu unternehmen.
Höhepunkt des Tages sind die Backhendl in Woody’s Lokal.


Samstag, 23.5.
Wenig Änderung beim Wetter.
Cozo und Werner wollen für einen kurzen Heimaturlaub nach Wien, aber keine Angst, die Fotos sind eh aus der Südbahn und nicht aus der KUB beim Unterschreiten der Mindestflughöhe.
Die Anderen erklären den Tag zum Kunst- und Kulturtag und widmen ihn der Leobener Kaffeehauskultur und der Gösser Braukunst. Zum Foto im Kino-Raum: It's never too dark to be cool!
Am Abend verschwinden alle verdächtig schnell in ihren Behausungen, aber morgen wird sicher jeder behaupten, den Song Contest nicht gesehen zu haben.


Pfingstsonntag, 24.5.
Wettermäßig geht‘s wieder etwas aufwärts und der gestrige Song Contest, den natürlich eh keiner gesehen hat, ist längst vergessen. Trotzdem reist Sepp schon in der Früh für ein paar Tage heim zum Rasenmähen seiner Ländereien.
Ich fliege mit Werner und Alex Einweisungsflüge auf dem Timmersdorfer Falken und Erich mit Familie S. und der KUB einen kleinen Erkundungs-Rundflug.

Ans thermische Segelfliegen ist bei 7¾/8 leider noch immer nicht zu denken, daher besuchen wir am frühen Nachmittag die bisher von uns sträflich vernachlässigte Hirn-Alm. Ob das sonnige Gemüt von Alex mit der vorhergegangenen Abreise seiner Sabine in Zusammenhang gebracht werden kann, lasse ich mal dahingestellt.

Am späteren Nachmittag kommen wir stocknüchtern (ehrlich, man beachte die Getränkeauswahl am obigen Foto) von der Alm zurück, sodass Alex und ich mit Hawi, unserem Betriebsleiter der übernächsten Woche, noch eine Moped-Tour über die hintersten Hintaus-Wege nach Zeltweg unternehmen können. Die gemeinsame Fahrt echt lässig und völlig stressfrei, obwohl unsere Bikes unterschiedlicher nicht sein könnten: Eine recht betagte 450er-BMW, die schon zu unserer Jugendzeit (und das ist wirklich lange her) nicht gerade übermotorisiert war, ein US-Schlachtschiff und mein Plastik-Moperl (wie Fritatten-Kapitän Alex zu sagen pflegt). An der Getränkedosen-Rennstrecke stellen wir direkt hinter der Zielkurve unsere Motorräder ab, wo zufällig gerade ein Renault-Irgendwas-Cup in die Aufwärmrunde startet. Den Rest des Rennens verfolgen wir hoch über der Strecke auf der Terrasse des feudalen Schönberghofs bei einem Tässchen Kaffee. Eintritt war übrigens keiner zu zahlen, aber trotzdem sind gerade mal geschätzte 20 Zuschauer über die Strecke verteilt.

Wie der Schaas, der am Abend über den Schoberpass schwappt, das morgige Wetter beeinflussen wird, wird sich noch zeigen. Die Thermikprognose ist schon mal von „schwach“ auf „kaum“ nach unten revidiert worden ...


Pfingstmontag, 25.5.
Noch immer die bekannten 8/8, aber immerhin ist heute der Schoberpass halbwegs frei, so dass wir einen kleinen Vereinsausflug auf einen Kaffee nach Niederöblarn wagen können. Werner und Alex fliegen mit dem Timmersdorfer Falken, Cozo und ich mit der KUB und Gerhard ist unser Passagier. Das Wetter in LOGO ist ähnlich, aber mit etwas niedrigerer Basis und deutlich weniger Wind. Die K8 im Vordergrund des Hangar-Fotos ist übrigens vor ein paar Jahren noch in Stockerau geflogen. Am Rückweg wechseln Gerhard und Alex die Positionen.

Wieder daheim in Timmersdorf rüsten wir erstmals die Fox auf und fliegen am Nachmittag noch 4 Kunstflüge. Die ersten 2 fliege ich alleine und dann fliegt Cozo ebenfalls noch 2 Flüge mit mir als Anstandswauwau für die Vereinsstatuten. Blöd ist nur, dass wir zwei auch die einzigen Schlepppiloten sind, aber zum Glück können wir hier ja unter 3 Remorqueurs auswählen. Auch wenn Cozo auf dem Foto ziemlich ratlos dreinschaut, seine Kunstflüge sind schon seit einiger Zeit grundsolide und absolut kontrolliert - muss auch mal gesagt werden.

Von Osten kommt eine Okklusion, von Westen die nächste Kaltfront und wir sind mitten drinnen - das ist charakterbildend!

Dienstag, 26.5.
So schaut‘s also aus, wenn eine Kaltfront auf eine Okklusion trifft. Wenn ich’s richtig kapiert hab, dann haben wir es mit 3 Fronten zu tun: Eine Kaltfront von links, eine Kaltfront von rechts und eine Warmfront, die von der rechten Kaltfront gerade überholt wird und alle treffen sich wahrscheinlich genau in Timmersdorf – geht’s noch? Die Kurzversion von Cozo: „Scheiß Wetter“
Lieber Herr Wettergott, ich hoffe du liest diese Zeilen, weil das was du in den letzten 2 Wochen hier in der Steiermark abgeliefert hast geht uns allen langsam auf den Ziguri. Es wäre jetzt Zeit, dass Du selbst die Sache in die Hand nimmst und dich endlich um eine g‘scheite Thermik kümmerst, sagen wir mal von Timmersdorf bis ungefähr Zell/See. Die Steiermark ist eh schon grün genug und braucht in den nächsten 2 Wochen sicher keinen Regen mehr. Danach ist uns wieder alles wurscht, weil wir dann eh nimmer da sind. Hawedere!
Zum heutigen Tag: Wir besuchen die Burgbaustelle in Friesach, wo nur mit Mitteln, die auch schon im Mittelalter verwendet worden sind, in den nächsten 30-50 Jahren eine komplette Burg neu errichtet wird – absolut sehenswert! Man taucht wirklich in eine völlig andere Welt ein und umso befremdender ist es, dass auch auf diese Baustelle die heutigen Sicherheits- und Arbeitnehmerschutzbestimmungen gelten.
Das Essen im Gasthaus Spary ist zwar unverschämt teuer, aber trotzdem jeden Cent wert.


Mittwoch, 27.5.
Das mit dem Wettergott hat nicht so richtig funktioniert – wieder 8/8.
Gerhard besichtigt vor seiner Abreise noch das Stift Seckau, alle anderen haben genug von Besichtigungen und Ausstellungen.
Cozo, Werner und der wiederangereiste Sepp gehen wieder mal den ausgetretenen Weg zur Weiglmoaralm. Sepp macht auf jugendlich und probiert den Telemark-Aufsprung der Schispringer.

Alex und ich fahren eine „coole“ 200km-Mopedtour über den Obdacher Sattel, die Pack und das Gaberl, wo wir bei der Ankunft in 1551m Seehöhe knackige 6°C und leichtes Schneetreiben vorfinden. Bei der Abfahrt haben wir zwar eine wärmende Kaspressknödelsuppe intus, dafür nur mehr winterliche 2°C Außentemperatur. Weiter unten in den Tälern hat’s übrigens auch nur selten über 10°C, aber obwohl es ständig danach ausschaut werden wir fast gar nicht nass.
An einer Baustellenampel zickt die Wegfahrsperre beim Starten meiner Ducati ein bisserl herum, was uns aber eh nur die Lächerlichkeit einer Grünphase kostet. Ich versteh zwar den Zusammenhang nicht ganz, aber Alex besteht darauf, dass ich hier auch den Ort des Geschehens veröffentliche. Na gut und im Sinne des Fluglagerfriedens - er heißt „Edelschrott“ (47°01'18"N, 15°03'03"E).

Das Wolkenschauspiel am Abend ist stimmungsvoll wie immer wenn das Wetter schiach ist in Timmersdorf und bei optimistischer Betrachtung könnte man auch erkennen, dass es aufzureißen beginnt.


Donnerstag, 28.5.
Endlich Segelflugwetter !!!
Pünktlich zum schönen Wetter treffen auch wieder Franz B., Reiner G. und Herbert L. bei uns ein.
Zum ersten Mal seit dem Beginn des Segelfluglagers vor genau 2 Wochen holen wir die 2 Astire und die Privatflugzeuge von Sepp, Herbert und mir aus den Anhängern.
Reiner und Werner fliegen im Twin-Astir über 3 Stunden und danach noch mit dem Timmersdorfer Falken nach Kapfenberg auf einen Kaffee. Sepp, Franz, Herbert und ich fliegen jeweils rund 5 Stunden. Cozo schleppt uns alle und fliegt danach mit dem OE-5226 auch noch fast 4 Stunden im Segelflug.
Alex ist unser Bodenhelfer, Essenstaxi und Fotograf.
Käptn Tschända, Walter G. und unser aller Präsident Toni P. kommen mit der D-EMIT auf einen Kurzbesuch. Ludwig B. will mit dem Altlichtenwarther Motorsegler sogar über Nacht bleiben und fliegt vorher noch mit Alex nach Trieben und Niederöblarn.
Insgesamt fliegen wir heute fast 30 Segelflugstunden.
Der Ausklang des Tages im Steirereck am Pogusch ist würdig und recht.


Freitag, 29.5.
Werner und Ludwig fliegen im Samburo nach Kapfenberg und wieder retour. Danach fliegt Ludwig alleine heim nach Altlichtenwarth und Werner holt auf der Straße eine Fuhre Mogas aus Kapfenberg.
Die Thermik ist heute besonders im unteren Bereich ziemlich ruppig und für uns undurchschaubar. Weiter oben ist sie dann eher zach.
Reiner erkennt von uns als erster, dass das Fliegen so nicht lustig ist, und landet nach einer ¾ Stunde.
Herbert, Sepp, Franz und ich fliegen zwischen 3½ und 4 Stunden. Cozo nimmt nach dem Schleppen mit der KUB heute den Twin-Astir samt Alex und fliegt noch über 2 Stunden.
Herbert, der gestern schon 230km geflogen ist, fliegt auch heute mit 160km die einzige nennenswerte Strecke.
Am Abend fährt Werner für ein paar private Termine in die Heimat zurück.
Cozo und Alex zeigen erste Anzeichen eines schweren Lagerkollers.


Samstag, 30.5.
Nach zwei Flugtagen hat uns das steirische Wetter wieder.
Alex reist mit seinem Wohnwagen endgültig ab, nachdem er seine Harley schon vor ein paar Tagen heimtransportiert hat.
Verena J. besucht uns nach der KUB-Überstellung ein weiteres Mal, jedoch wetterbedingt mit dem Auto und bleibt bis morgen.
Der Wetterbericht lässt wenig Spielraum, dass der Regen heute vielleicht doch nicht kommt und daher wird auch dieser Tag der Alm gewidmet. Ich fahre zum Elektronik-Dealer nach Graz, um meinen defekten Monitor im Wohnmobil zu ersetzen.
Am Abend kommt noch Gabriel S. zu uns, leider auch nicht wie geplant mit einer Katana und Desi B., sondern alleine und im Zug.


Sonntag, 31.5.
Der Wetterbericht steht auf nicht fliegen, die Wolkenoptik am Morgen steht auf nicht fliegen, das Bauchgefühl steht auf nicht fliegen. Während der allgemeinen Ratlosigkeit löst Cozo mit Hingabe das Sonntags-Sudoku auf Seite 5 der Kronenzeitung.
Franz, Sepp, Cozo, Reiner, Gabriel und Verena gehen auch heute wieder auf die Alm, wo Gabriel von Sepp vorsorglich reanimiert wird. Ich fahre währenddessen eine gemütliche Moped-Tour.
In unserer Abwesenheit treffen die letzten Hardcore-Camper, Hans H. und Toni P., mit ihren Motorrädern am Flugplatz ein und bauen ihre Zelte auf. Die darin gesichteten Heizlüfter passen aber nicht so ganz zum Naturburschen-Image.
Wieder zurückgekommen müssen wir feststellen, dass das Wetter zumindest für ein paar Segelflugstündchen gehalten hätte, aber hinterher ist man ja eh immer g’scheiter.
Am Abend reisen Verena und Gabriel wieder heim und wir besprechen bei heimischen Wein und Verena’s Marillen-Destillat die nächsten Vereins-Reformen.


Montag, 1.6.
Den Fehler von gestern, als wir den Tag zu früh aufgegeben haben, wollen wir uns heute nicht mehr leisten und bereiten unsere Segelflugzeuge für den Start vor.
Wir beginnen kurz vor 12 Uhr mit den Schlepps, aber schon bald zeigen sich die ersten Schauer am Schoberpass und etwas später auch im Süden. Trotzdem gelingen Franz B., Sepp L. und mir jeweils Flüge über 3 Stunden. Reiner G. fliegt den Twin-Astir, der durch die Anwesenheit unseres Präsidenten-Toni zur Stockerauer Air Force One wird. Cozo schafft nach den Schlepps mit der KUB ebenfalls noch fast 2 Stunden mit dem Einsitzer, bevor uns die näherrückenden Schauer zur Landung zwingen.
Wir versorgen unsere Segelflugzeuge und gerade als wir die KUB in den Hangar schieben beginnt es auch am Platz zu regnen – im Gegensatz zu gestern haben wir also den heutigen Tag optimal ausgenutzt.
Kleiner Grund zum Jubeln – mit den heutigen Flügen ist dieses Fluglager nimmer das schlechteste seit Beginn der Aufzeichnungen.
Hans H. fährt mit seiner neuen Kawasaki die gleiche Motorrad-Tour, die Alex und ich am Mittwoch gefahren sind, und auch er kommt noch rechtzeitig vor den Schauern zurück.
Am Abend stoßen auch wieder Werner C. und Franz N. zu uns. Danke an Werner, dass er meine repariertes Notebook in Wien abgeholt und in die Steiermark mitgebracht hat.


Dienstag, 2.6.
Toni adelt den Timmersdorfer Falken zur heutigen Air Force One und macht mit mir einen Einweisungsflug.
Sepp nimmt das Angebot eines deutschen Segelfliegerkollegen an, mit seiner ASH25 mitzufliegen. Mehr dazu gibt’s hoffentlich morgen, wenn ich an der Reihe bin.
Pünktlich um 12h stehen alle Segelflugzeuge am Start – die ersten Schauer und Abschattungen leider auch. Gegen 14h wird das Wetter wieder freundlicher und wir können doch noch starten. Anfangs ist es ziemlich zach und die Thermik schwer durchschaubar, so dass die Vereinsflugzeuge recht bald wieder am Boden sind. Mir geht’s etwas besser oder vielleicht hab ich einfach nur mehr Glück und mir gelingen ziemlich einsame 4 Stunden und eher bescheidene 160km.
Der Mitflug von Sepp in dem 25m-Flugzeug findet sowieso in einer anderen Liga statt und sie erreichen Zell/See, von wo sie nach einem kurzen Zwischenstopp auch wieder zurück fliegen.


Mittwoch, 3.6.
Heute nur ein kurzer Bericht aufgrund der Abwesenheit von Josef R. welcher unvorhergesehenerweise in Zell am See logiert!
Alle anderen Segelflugpiloten haben heute wieder ihren Heimatflugplatz in Timmersdorf gefunden!
In der Zwischenzeit ist für Josef R. Post eingelangt - es wurde für diesen Zweck extra ein Postkasten installiert!


Kurzes Handy-Update von Josef R. aus Zell/See:
2x gut gelandet, Hangarplatzerl für die ASH25 gefunden, gut gegessen und gutes Quartier für die Nacht gefunden, sogar mit dreiteiligem Kasten, aber ich hab nix mit zum reingeben - jedenfalls ist mal alles voll im grünen Bereich.
Wie schon gestern erwähnt, habe ich heute mit der ASH25 mitfliegen dürfen. Der Flug von Timmersdorf nach Zell war nicht einfach und mit meiner LS4 hätte ich wahrscheinlich noch vor Trieben umgedreht. Die ASH25 mit ihrer unfassbaren 60er-Gleitzahl kann zwar den Horizont verbiegen, aber heute war halt auch das etwas zu wenig. Beim zweiten Versuch war dann einfach nix mehr zu holen - Südseite nix, Nordseite nix, hinterm See auch nix, daher die zweite Landung in Zell/See.
Morgen probieren wir es wieder, rechtzeitig zu Woody's Truthahn-Grillerei heimzukommen und notfalls scharrt Cozo eh schon für einen langen Rückschlepp in den Startlöchern.
Zum sonstigen Geschehen in Timmersdorf kann ich verständlicherweise noch nix berichten.
Danke an Hans H. für die interimistische Fortsetzung der Berichterstattung während meiner Abwesenheit und für die Montage des Wohnmobil-Postkastls.

Donnerstag, 4.6. - Fronleichnam
Nachträglich noch ein paar Fotos vom gestrigen Flug nach Zell/See:

Die anderen waren natürlich auch nicht fad und sind gestern recht anständig segelgeflogen.
Toni und Werner bewegen den heimischen Falken (Air Force One, eh schon wissen), Cozo fliegt im Einsitzer 2h, Franz B. im zweiten Astir 3h, Sepp 4h und Herbert erreicht 5h und 235km. Nur Reiner und Werner trainieren das Schnelllanden. Am späteren Nachmittag kommt noch ein Kunstflugfreund und bewegt auch die Fox artgerecht.

Zum heutigen Tag:
Mein deutscher Segelfliegerkollege und ich pilgern gegen 8h früh zu Fuß zum Flugplatz Zell/See. Ausgeschlafen und frisch geduscht, aber unrasiert, ungekampelt und mit verschwitztem Gwand nicht unbedingt für die Fronsleichnams-Prozession geeignet, was aber den z.Zt. unzähligen Araber in Zell auch ziemlich Wurscht wäre. Die Zahnhygiene war eher feldmäßig, aber immerhin hab ich mir von der Zimmervermieterin noch ein bisserl Sonnencreme schnorren können - die färbige Baby-Nivea, aber in solchen Zwangslagen kannst halt nicht auch noch wählerisch sein.
Wir waschen zuerst die toten Fliegerkammeraden, sprich Fliegen von den Flügeln und gehen dann frühstücken ins Flugplatz-Resti.
Gegen 11h lassen wir uns zur Schmittenhöhe schleppen und entgegen allen Wetterprognosen sind wir nach 2 Stunden wieder über dem Ausgangspunkt unserer 2-tägigen Reise. Wir fliegen dann noch zum Schneeberg und landen nach genau 4 Stunden Flugzeit bei bester Thermik in Timmersdorf.
Ein paar Worte noch zum Flugzeug: Geradeaus ist die ASH25 einfach ein Traum. Mit Gleitzahl 60 kommst du aus gleicher Höhe um 50% weiter als mit unseren Standardklasse-Flugzeugen – und das sind Welten! Über dem Hochschwab habe ich in 2500m Höhe (etwas über 8000ft für unsere Avgas-Brüder und -Schwestern) 32 Flugplätze gezählt, die wir im Gleitflug erreichen hätten können. Den Preis dafür bezahlst du aber bei der Wendigkeit, wo die 25 Meter Spannweite (10m mehr als unsere Flieger) immer präsent sind und mehr als nur ein bisserl Übung erforderlich ist. Das Bodenhandling beim Auf- und Abrüsten, Bewegen und Hangarieren ist ein Horror und du verlierst damit über kurz oder lang auch die besten Freunde. Dieses Schiff ist einfach gnadenlos auf Höchstleistung ausgelegt.
Für mich waren es jedenfalls 2 interessante, lehrreiche und lässige Tage.


Toni und Hans fahren mit ihren Mopeds wieder heim nach Niederösterreich.
Herbert fliegt fast 7 Stunden und 340km, Franz B. über 5 Stunden und 255km, Sepp über 6 Stunden und rund 200km, Reiner 3 Stunden und Cozo nach der Schlepperei auch noch ½ Stunde.
Franz B. fährt am Abend heim und überstellt auch gleich den Club-Astir nach Stockerau, dafür reisen Günter M. und Elisabeth S. für das letzte Fluglagerwochenende an.
Das traditionelle Grillfest unserer Timmersdorfer Gastgeber ist ein würdiger Abschluss für diesen Tag.


Freitag, 5.6.
Das erste Foto ist von der gestrigen Außenlandung der Timmersdorfer DG1000 – bei Mayrhofen im Zillertal! Nix wirklich besonderes, aber nicht mehr ganz so selbstverständlich ist, dass sich unser Betriebsleiter Hawi am späteren Nachmittag den Anhänger ans Auto hängt, 5 Stunden hinfährt, dort mit den Gestrandeten den Flieger abrüstet und wieder 5 Stunden heimfährt, wo sie gegen 2h früh wieder eintreffen – das nenne ich mal einen ordentlichen Pflichterfüllung.

Heute früh trifft erstmals auch Fritz J. bei uns ein und rüstet seine DG100 auf. Ich nehme nach meinem kurzen Zell/See-Ausflug wieder mein eigenes Flugzeug, ebenso Sepp und Herbert. Günter und Elisabeth nehmen den Twin-Astir und Reiner den Einsitzer. Cozo schlägt langsam Wurzeln in der KUB.
Fritz und Günter starten zuerst, dann werde ich zum Betriebsleiter zitiert, um den wiedereingetroffenen Gabriel S. auf dem Falken einzuweisen.
Fritz schafft 7 Stunden und 300km, Herbert 5 Stunden und 200km, Günter, Sepp und ich jeweils 4 Stunden, wobei mir nach recht spätem Start auch noch 175km gelingen. Reiner ist in ein kleines Formtief gerutscht und meint, dass er vom gestrigen Truthahn wohl besser die Flügerl statt den Haxerln essen hätte sollen. Danach fliegt Cozo noch fast 3 Stunden im Astir.
Gabriel und die ebenfalls wiedereingetroffene Verena J. fliegen mit dem Falken einen Steiermark-Rundflug.


Samstag, 6.6.
Unglaublich, aber heute ist der 6. Tag in Folge, an dem wir segelfliegen können.
Fritz J. startet wie üblich als erster, kommt aber nach bereits einer Stunde wegen medizinischer Probleme im Sturzflug zum Platz zurück. Betriebsleiter Hawi erkennt sofort den Ernst der Lage. Er veröffentlicht ein Not-NOTAM und reserviert einen Slot für die Häusl-Tür (siehe Foto).
Tilli, unser fliegerischer Tausendsassa, besucht uns mit einem Falken vom Spitzerberg, der ein paar Jahre sogar in unserer Flugzeugflotte war. Tilli besteht darauf, dass ich ihn positiv erwähne, was ich hiermit auch gerne mache, obwohl mir kein Grund dafür mehr einfällt.
Die weiteren Schleppflüge verzögern sich etwas, weil der KUB-Starter (ja genau, der den wir vor dem Fluglager vorsorglich getauscht haben) etwas herumzickt. Herzlichen Dank an die Timmersdorfer Werft für die rasche Hilfe.
Nach diesem kurzen Boxenstopp starten Fritz, Sepp und ich mit unseren Privatflugzeugen, Reiner mit dem Einsitzer und Cozo alleine mit dem Twin-Astir. Günter ist heute Schlepppilot und Werner fliegt mit dem Timmersdorfer Falken. Im Gegensatz zu uns hat Fritz noch mehr Biss (ist ja auch erst den zweiten Tag fliegen) und schafft im zweiten Anlauf fast 5 Stunden und 237km. Alle anderen lassen das heurige Fluglager eher gemütlich mit jeweils rund 3 Stunden ausklingen. Reiner hat sein Formtief und die Truthahn-Haxn endgültig überwunden und fliegt wieder 1½ Stunden.
Sepp und ich trainieren wieder mal den Formations- und Teamflug.
Am Abend rüsten wir schweren Herzens alle Segelflugzeuge für die morgige Heimreise ab.
Warum die Fox aus Wels hergekarrt, aufgebaut, ungeflogen wieder abgerüstet und zurück nach Wels transportiert wird ist schwer zu erklären.



Sonntag, 7.6.
Heimreisetag!
Außer Cozo’s KUB-Überstellungsflug nach Stockerau keine Flüge mehr mit unseren Flugzeugen.

Reiner hat schon gestern Abend den zweiten Einsitzer-Astir nach Hause transportiert. Sepp ist ebenfalls schon gestern mit Wohnmobil und Flieger heimwärts gefahren.
Heute Vormittag bringt Werner auch noch den Twin-Astir nach Stockerau und Günter reist mit seinem Wohnmobil ebenfalls ab.
Ich rechne mit dem Timmersdorfer Obmann noch das Fluglager ab, bezahle die vergessenen Getränkerechnungen und fahre am frühen Nachmittag mit Wohnmobil und Moped am Anhänger auch nach Hause, womit das 2015er-Segelfluglager endgültig Geschichte ist.
Zurück bleiben nur Werners Wohnwagen und mein Segelflugzeug, die wir in den kommenden Tagen ebenfalls noch holen werden.
Ende der täglichen Berichterstattung!

Fazit
Wenn du erst nach genau 2 Wochen zum ersten Mal zum richtigen Segelfliegen kommst, dann ist das natürlich ziemlich zach und wir wären in dieser Zeit viel lieber mehr geflogen oder zumindest Motorrad gefahren. Die letzten 1½ Wochen haben aber einiges entschädigt und unsere Flugleistungen noch deutlich angehoben. Im Vergleich zu den letzten Jahren ist die Auslastung der Vereinsflotte immerhin noch ins untere Mittelfeld gerutscht.
Letztendlich sind wir an 15 von 25 Tagen zumindest mit der KUB oder dem Timmersdorfer Falken geflogen.
Besonders erfreulich ist, dass Cozo und Reiner heuer auch den zweiten Astir wieder deutlich mehr als in den letzten Jahren bewegt haben.
Das Chartern des Timmersdorfer Falken hat auch einigen Stress rausgenommen, weil damit ein zweiter Doppelsitzer verfügbar war und dadurch meistens alle anwesenden Piloten auch zum Fliegen gekommen sind.
Die Fox, die sonst immer als Plan B für die weniger guten Tage dient, ist auch heuer wieder etwas kurz gekommen, weil gerade in den knapp 2 Wochen, in denen sie da war, entweder die Basis nicht ausreichend, der Wind zu stark oder Thermikwetter war.
Leider nicht zu übersehen ist das Fehlen der Fluglehrer gewesen. Es waren praktisch durchgehend Flugschüler anwesend, aber selten Lehrer. Rudi hat zwar einen Tag geschult und ich habe auch zwei Tage geopfert, an denen ich auch mit meinem eigenen Flugzeug gerne geflogen wäre, aber das war’s auch schon. Danke an Cozo und Reiner, dass sie die Schüler zumindest im hinteren Twin-Cockpit mitgenommen haben.

Die Stimmung war wirklich gut und es hat nicht die geringsten Streitereien gegeben (zumindest hab ich nix davon mitbekommen).
Es waren auch an den schlechten Tagen nie weniger als 5 Teilnehmer anwesend und es ist uns nie fad geworden. An den guten Thermiktagen waren bis zu 11 und im Durchschnitt 8 Teilnehmer da (ohne Familienangehörige).

Wie jedes Jahr möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Teilnehmern bedanken, aber ganz besonders bei Erich, Sepp und Werner, die praktisch durchgehend in Timmersdorf waren und ohne die ein solches Fluglager nicht durchführbar wäre.
Danke an Werner, der wieder alle Treibstoff-Transporte aus Kapfenberg durchgeführt hat.
Besonderen Dank aber an Erich, dass er bis auf 2 Tage alle Schlepps mit der KUB durchgeführt hat und anschließend noch durchaus erfolgreich zur Auslastung unserer Segelflugzeuge beigetragen hat. Weil ich gelegentlich danach gefragt werde: Wenn unser Schlepppilot nach getaner Arbeit selbst noch Segelfliegen möchte und dafür die Timmersdorfer Schleppmaschine braucht, dann zahlt er dafür auch nur unseren günstigeren KUB-Preis und die Differenz kommt aus einen Gemeinschaftstopf, der auf alle Teilnehmer gleichmäßig verteilt wird. Aus diesem Topf kommen z.B. auch die Hangarierung oder 50% der Überstellungsflüge.
Danke auch an Verena, Alex, Werner, Erich und Sepp, die mich mit ihren Fotos für diesen Bericht unterstützt haben.

Gesamtbilanz
156 Flüge, 189:22 Flugstunden, 2325 km für die Streckenflugwertung.
20 Teilnehmer, 177 Nächtigungen (davon 135 am Campingplatz).

Vereinsflugzeuge
OE-5382 Grob Club-Astir II............6 Starts.....20:23
OE-5578 Grob Twin-Astir.............18 Starts.....18:06
OE-5226 Grob Jeans Astir...........10 Starts.....17:03
OE-KUB Robin DR400/180R........54 Starts.....12:00

Sonstige Flugzeuge
OE-5712 SZD-55 (Sepp L).............8 Starts.....30:27
D-4177 DG303 (Herbert L).............5 Starts.....26:03
D-1387 LS4 (Josef R).....................6 Starts.....24:22
D-2633 ASH25 (privat)………….….6 Starts.....14:41
OE-5658 DG100 (Fritz J)................3 Starts…..13:13
OE-9449 Falke SF-25 (LOGT)......34 Starts....11:22
OE-5666 Fox (SpinningHawks)........6 Starts......1:42

Piloten (nur Segelflüge incl. Motorsegler)
Josef R..........................42 Starts.....40:04…....597 km
Sepp L...........................11 Starts.....36:06
Herbert L.........................5 Starts.....26:03.....1170 km
Franz B...........................6 Starts.....20:23......254 km
Erich C..........................11 Starts.....17:48
Fritz J…..........................3 Starts.....13:13.......540 km
Werner C.......................23 Starts.....12:45
Reiner G........................11 Starts.....11:27
Alexander S.....................9 Starts.......5:14
Günter M.........................2 Starts.......3:49
Gabriel S.........................4 Start........2:30
Rudi F.............................4 Starts.......1:53
Anton P.......................... 5 Starts.......1:42
Gerhard P........................7 Starts.......2:12
Verena J..........................1 Start........2:12
Hans H............................1 Start........0:46
Elisabeth S......................1 Start........0:28
Franz N............................nicht geflogen

PS:
Alex hat bei der Besichtigung der Gösser-Brauerei bei einem Gewinnspiel mitgemacht und einen Jahresbedarf Bier gewonnen. Zum Glück für die Brauerei hat er unter seinem Namen und nicht für den Verein teilgenommen - das wäre zweifellos der Ruin dieses Traditionsunternehmens gewesen.

PPS:
Werner ist am Montag in Timmersdorf gesichtet worden, um seinen Büroschlüssel aus dem verlassenen Wohnwagen zu holen. Cozo soll aber angeblich nix damit zu tun haben.


Geschrieben von: Josef Reithofer