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FSV2000


Samstag - Dezember - 23.12.2017 - 10:46 Uhr

Alles gute liebe Mitglieder .....

Weihnachten
leuchtende Kinderaugen, Kerzenschein, Packerln, Gänsebraten, Karpfen, Tannenbaum und was sonst noch in deinem ganz persönlichen Schatzkästchen der Seele steckt, Einkaufswahn und Vorweihnachtsstressvermeidung.
Mehr oder minder stark ausgeprägt werden diese Faktoren wahrgenommen und gelebt.
Vom hektischen "von einem Verwandten zum anderen Reisen", bishin zum Ein-igeln zuhause im Kreise der engsten Familie.



Jeder hat sein eigenes Weihnachten...
Wie auch immer Du es lebst, ist das wirklich Weihnachten ??
Lassen wir ein paar Minuten unsere Welt gefüllt mit Fachbegriffen aller Art, kleinen elektronischen Helfern und Schnickschnack ein wenig hinter uns.



Was ist passiert vor 2017 Jahren ......
irgendwas muss damals geschehen sein, denn selbst wenn in Peking alle Fahrräder der Stadt auf einmal umfallen, werden das die Menschen in 2017 Jahren nimmer wissen, es wird in den Filtern der Geschichte hängenbleiben und in Vergessenheit geraten sein. Mächtige Männer, bedeutende Frauen, wer von uns weiß auf Anhieb wann Cäsar oder Kleopatra geboren sind, verschwinden aus dem Bewusstsein.

Und dann wird am 24igsten in einem Stall zu Bethlehem ein kleiner Junge geboren, und die ganze Welt merkt sich das...... ??
Hoffentlich zerreißen mich anschließend die Gläubigen nicht in der Luft, denn ich werde jetzt den Bogen ein wenig weiter spannen um über Weihnachten zu sinnieren.

Wenn man den Herrn Google nach der Geburt Christi fragt, erhält man nicht den 24igsten Dezember als Antwort.
Nicht einmal das Jahr, wie man durch unsere Zeitrechnung annehmen würde, ist wirklich sicher und klar. In einem, mit biblischen Textpassagen belegten Eintrag, findet sich eine Einschränkung auf das Jahr 7 vor "seiner", bis zum Jahr 7 nach "seiner" Geburt, als möglicher Zeitrahmen für das Ereignis. Auch das mit Bethlehem wird relativiert.
Ein G'schichtl also, ein G'schichtl, welches sich 2000 Jahre hält ? - wohl auch eher unwahrscheinlich.
Irgendwas also, muss damals, ein paar Jahre auf oder ab ist eher wurscht, also wirklich passiert sein.
Vielleicht geht's garnet um Jesus von Nazaret, vielleicht geht es vielmehr um die Verbreitung einer, damals nur in den Köpfen von wenigen Gelehrten verwurzelte Gesinnung, Einstellung und Weisheit. Vielleicht ist er nur der willkommene Ankerpunkt, welcher verwendet wurde, um diese Gesinnung "unters Volk" zu bringen.


Hallo, "unters Volk zu bringen", das kling aber abschätzig .... der Bogen ächzt, ich spann ihn noch weiter....ins alte Testament
Neben den Aussagen zu Gott, welche man je nach Glaubensausrichtung und -tiefe halt "glauben" muss (oder auch nicht) finden sich in den Sprüchen (10Jh.v. Chr.) im alten Testament Dinge wie:

- Der Eigenbrötler tut nur, was ihm in seinen Kram passt; heftig wehrt er sich gegen jede bessere Einsicht.
- Für einen Dummkopf ist es unwichtig, ob er von einer Sache etwas versteht; er will nur überall seine Meinung sagen.
- Verleumdungen verschlingt man wie Leckerbissen und behält sie für immer tief im Gedächtnis.
- Ein Mensch, der antwortet, bevor er zugehört hat, zeigt seinen Unverstand und wird nicht ernst genommen
- Wer bei einer Streitsache zuerst spricht, scheint Recht zu haben. Doch dann kommt sein Gegner und stellt alles in Frage.

Eine Übersetzung der Schriften von Ecclesiasticus (175 v.Chr.) sagt:
Um Weisheit zu erlangen, braucht ein Gelehrter viel Zeit zum Studieren. Nur wer von anderen Arbeiten frei ist, kann dieses Ziel erreichen. Wie soll einer weise werden, der ständig den Pflug führt und dessen ganzer Stolz der Stock ist, mit dem er seine Zugtiere antreibt – der sich nur um die Arbeit seiner Rinder kümmert und sich nur mit seinen Stierkälbern unterhält?

Diese Worte haben wohl nix an Aktualität verloren, eher wundert es mich, dass vor über 2000 Jahren Menschen sich schon mit solchen Gedanken befasst haben.
Werden wohl nicht viele gewesen sein, eher wenige Menschen mit überdurchschnittlicher Bildung und hoher, äußerst fortschrittlicher sozialer Gedankenausprägung.

Hat man in ihm, in Jesus, Jahre nach seinem Tode, einfach die nötige Persönlichkeit und Lebensgeschichte gefunden, welche man brauchte um die Weisheit einzelner "unters Volk zu bringen..." und weitläufig zu verbreiten.
War und ist er einfach ein Rädchen in dem Getriebe, welches unsere westliche, christlich geprägte Gesellschaft antreibt,
Menschlichkeit und Miteinander als Basis des Lebens sieht, Tyrannei, Sklaverei und Leibeigenschaft aus der gesellschaftlichen Selbstverständlichkeit verdrängt hat und die Entwicklung einer modernen, sozialen Gesellschaft gefördert, wennnicht überhaupt erst ermöglicht hat.



Mit diesen Gedanken lass ich Euch jetzt alleine
und wünsche Euch im Namen des Vorstandes frohe Weihnachten

Go




Geschrieben von: Wolfgang Gockert