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FSV2000


Donnerstag - September - 04.09.2003 - 09:00 Uhr

2 Frauen, 6 Männer, eine laue Sommernacht und eine Reservierung im Grand Hotel

Die Möglichkeiten, sich eine Nacht um die Ohren zu schlagen sind beinahe unbegrenzt. Nicht allerdings für Piloten. Die sind nämlich voll und ganz damit beschäftigt, sämtliche Zeiger, die unsere Flieger zu bieten haben, dorthin zu zwingen, wo sie hingehören. Sie bekommen leuchtende Augen beim Anblick von 2 roten und 2 weißen Lichtern, bekommen einen Schweißausbruch bei 4 Roten und suchen die 5. Klappenstellung bei 4 Weißen. Und wenn sie die Piste dann endlich getroffen haben bemühen sie sich nach Kräften, den "Parkplatzwächter" anzuvisieren, ihn aber möglichst nicht zu treffen (O-Ton Werner: Bitte, scheibt´s ma den Marshaller net z´samm !!).

Kurz und Gut - wir lernen Nachtfliegen!

Der Kursraum war gesteckt voll, 11 Piloten, denen die Tage schon wieder zu kurz werden haben sich eingefunden um von Werner Hansel, Karl Trabauer und Wolfgang Faschang in die Geheimnisse der Nachtfliegerei eingeweiht zu werden: Wie muß ein Flugzeug für den Nachtflug ausgerüstet sein, was erwartet uns in der Nacht auf einem International Airport und wie kommt man überhaupt dort hin.
Nach (natürlich) erfolgreich absolviertem Theoriekurs haben sich die ersten 6 Schüler, Karl und Wolfgang mit unserer OE-KEX und OE-DKT aufgemacht, um in Brünn die ganze Nacht ihre Runden zu drehen und zwischendurch nach Mikov, Holesov und wieder zurück zu finden. Die zweite Nacht schlagen wir uns eine Woche später um die Ohren, diesmal ist Werner statt Karl Kapitän auf der KEX.

Ein International Airport ganz für uns alleine, die DKT in der Linksplatzrunde, die KEX in der Rechten, nur ein einziger Charterflug bringt uns irgendwann gegen 1 Uhr früh aus dem Rhythmus. Wir nehmen es als willkommene Gelegenheit uns mit mitgebrachtem Kaffee zu dopen. Auch sonst machen wir nur Pause um die Besatzung zu wechseln, aufzutanken und eine zu Rauchen.

Die Crew der DKT macht dann doch um 1/2 3 schlapp und zieht sich vornehm ins Grand Hotel zu Brünn zurück. Die KEX-Piloten erweisen sich als hart im Nehmen und anschließend (erst bei Morgendämmerung) auch hart im Liegen (wahrscheinlich sind Karl die Wurstsemmeln und der Kaffee ausgegangen, der Sprit war's nicht).

Wenn man mit Karl fliegt sollte man einen Polster mitnehmen, denn ein Zimmer wird man nicht brauchen! Allerdings ist der Rückflug nach Stockerau in den frühen Morgenstunden garantiert.
Werner bietet als besonderen Service eine Ledercouch in Schwechat, das aber nur für eine 3/4 Stunde! Dafür gibts, von ihm persönlich serviert, Manner-Schnitten und Cola!
Ausgeschlafen (zumindest halbwegs) kommt man mit Wolfgang wieder heim, nur nicht um 7 Uhr Morgens.

Die Nächte waren anstrengend, aber wir haben eine Menge dazugelernt und einiges aufgefrischt. Auf jeden Fall war es ein Highlight unserer bisherigen fliegerischen Erlebnisse. In Kürze sind wir alle soweit, daß wir KEINE halbe Stunde vor ECET am Boden sein müssen. Und auch dem Silvesterflug steht nicht mehr viel im Weg!

---------------------------- Facts ----------------------------------------------------------------------

Brünn (LKTB) - Beleuchtung, Marshaller, Tankwagen, Office und Zoll - die ganze Nacht - zu Preisen wie es sie nicht einmal in Dobersberg gibt:
1 Landung (Taining!) für KEX oder DKT 240,-- Kronen (ca. 8,-- Euro)
1 Touch and Go kostet die Hälfte
1 x Handling 325,-- Kronen (ca. 10,-- Euro)

Das Grand Hotel empfehlen wir für gerade mal 4 Stunden Schlaf und eine Dusche nicht weiter, für das Doppelzimmer wär sich eine Landung in Schwechat ausgegangen! Es gibt auch vernünftige Pensionen zu moderaten Preisen in Brünn.



Geschrieben von: Ilse Binder und Thomas Zugcic