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FSV2000


Freitag - November - 01.11.2002 - 09:30 Uhr

Thema ECET und einige Gedanken

 

Liebe Kollegen,

 
immer wieder sorgt das Thema ECET für Diskussionen. ECET ist doch die Zeit, wo  die Sichtflieger unter uns allerspätestens wieder zurück am Boden sein sollten....
Also alles klar, wir fliegen von Krems nach Stockerau und landen genau zu ECET in Stockerau, prima ausgerechnet, keine Minute vom Tag verschenkt. Was aber, wenn in Stockerau jetzt die Piste gesperrt ist (Unfall, Rettungseinsatz, etc.) dann wird’s eng, denn unsere Flieger sind für Zeitsprünge nicht ausgerüstet und somit ist es nicht mehr möglich, vor ECET irgendwo zu landen.
 
 
Also, erste Erkenntnis: Späteste Landezeit ist ECET minus der zum Ausweichflugplatz benötigten  Zeit.
 
Leider ist die Sache aber nicht ganz so einfach, es bleibt da noch immer der in Österreich so oft strapazierte Gummiparagraph. „Die Rückkehr hat bei ausreichender Helligkeit zu erfolgen....“
Was das bedeutet kann Euch unser Kollege Joachim erzählen
 

Vor ein paar Wochen haben wir einen VFR-Kurzausflug nach LOAN gemacht.

Departure ca. 15 Uhr  UTC. Angekommen, haben wir mal die Flieger bestaunt, welche da in großer Zahl herumstanden, besonderes Interesse galt einer Antonov, einem ungarischen Doppeldecker. Dann haben wir unsere Landegebühren bezahlt, um sofort in den Shop zu wechseln. Nach einiger Zeit herumschmökern gingen wir ins Cafe und stärkten uns für den Rückflug. Natürlich gab es einiges zu besprechen, bis wir uns entschlossen unseren Heimflug anzutreten.

Am Weg zur OE-DTA mussten wir doch feststellen, dass es nicht mehr ganz so hell war, wie wir gekommen sind.

Abfluginformationen eingeholt, rollen zur Betriebspiste 31, Check und weg waren wir. Dass bereits am Boden alle Lichter brannten, fiel uns gar nicht so auf, in unserer Höhe hatten wir ja noch ausreichend Licht. Also flogen wir so vor uns hin, völlig relaxed und genossen das Gefühl wieder in der Luft zu sein. Weit waren wir nicht gekommen, plötzlich zerreißt ein Funkspruch die Stille und übertönt das zufriedene Schnurren unserer C-172; OE-DTA–Stockerau... Schorschi war am anderen Ende! Aufgeschreckt durch den energischen Ruf griff ich sofort zum Mikrofon um mich zu melden. Nichts Böses ahnend, gab ich gleich eine Positionsmeldung ab, um auch sofort zu erfahren das es in LOAU bereits finster war! Wie konnte das sein, wir waren ja „ on time“.  

Jetzt bemerkten wir auch, dass es unter uns doch schon immer finsterer wurde. Auf einmal ging es sehr rasch. Ein toller Anblick, Wien bei Nacht, alles hell erleuchtet, die Innenbeleuchtung & das Instrumenten Panel wurde gedimmt, es ist finster  geworden, obwohl wir noch in der Zeit waren, wie wir meinten! Auf die halbe Stunde vor ECET haben wir völlig vergessen. Jetzt stellte sich doch ein eigenartiges Gefühl ein, Anhaltspunkte in der Landschaft welche immer zum Navigieren verwendet wurden, waren plötzlich nicht mehr zu sehen. Über Burg Kreuzenstein  holte ich die Landeinformation ein, wir näherten uns LOAU konnten aber erst kurz davor die Windräder erkennen. Landescheinwerfer ein, langer Endanflug auf die 25. Die Piste war nur mehr schemenhaft zu erkennen, der Landescheinwerfer erfasste den Pistenbeginn, trotzdem war es ungewohnt die Höhe zu schätzen. Dank unserer guten Ausbildung gab es ein sicheres und weiches Touch down obwohl es jetzt schon dunkel war. Wir waren aber erleichtert unten zu sein, 5 min vor ECET, und bereits finster!

Zweite Erkenntnis: ECET minus 30 Minuten ist ein guter Anhaltspunkt für „ausreichende Helligkeit“.  

Auch bei bewölktem Wetter bieten die 30 Minuten ausreichend Schutz vor der „schwarzen Luft“. Klar, wenn keine Wolke am Himmel zu finden ist, wird es zu ECET noch immer hell genug zum Landen sein, jedoch gerade jetzt im Herbst ist solch eine Wetterlage ziemlich selten. Wenn man jetzt beide Gedanken aneinanderreiht, ist eigentlich ganz klar, welcher Zeitpunkt für die späteste Ankunftszeit in Stockerau zu wählen ist: 

ECET – 30 Minuten (ausreichende Helligkeit) – 20 Minuten (Zeit zum Ausweichflugplatz) 

Noch einige Gedanken von unserem Freund Joachim:

Was aber, wenn der Platz aus irgendwelchen Gründen gesperrt gewesen wäre, eine Landung kurzfristig nicht möglich ist??

Wir wären in völlige Dunkelheit geraten, ein Ausweichen nach LOAG wäre sich nie mehr ausgegangen um eine sichere Landung für uns VFR Piloten zu machen. Noch dazu, wo wir den Platz nicht so gut kennen wie den eigenen. Weiters hätte uns der Betriebsleiter eine Landung unter diesen Bedienungen auch verweigern müssen. Bei einem Aufschlag wäre nicht nur der Betriebsleiter mitverantwortlich gewesen, auch das Gerät für eine mögliche Bergung steht bei uns nicht zur Verfügung. Zelle verbogen, Aussteigen nicht möglich, Maschine brennt.....usw. Ein sicheres Ausweichen (mit all den Konsequenzen), wäre hier wohl nur mehr nach Wien oder Tulln (mit Pistenbefeuerung und Rettungsgerät) sinnvoll gewesen. Natürlich werden wir jetzt aufpassen und einkalkulieren, dass jetzt im Herbst der Abend schneller auf uns zukommt.

 In diesem Sinne, guten Flug & gute Landung bei ausreichender Sicht für uns Sichtflugpiloten

Da will ich noch kurz einhaken, Kameradschaft unter Fliegerkollegen kann nicht heissen, dass der Betriebsleiter hilft, indem er Autos, brennende Ölfasser oder sonstige Befeuerungshilfen aufstellt. Er kann helfen, indem er für den Piloten den Weg nach Wien ebnet, Anruf am Tower mit einer kurzen Erklärung der Situation und dem Ersuchen um Hilfestellung.

Bitte bedenkt auch, dass wir für eventuelle Unfälle gerüstet sind, Bergewerkzeuge, Sanitätsmaterial etc., immer jedoch unter der Prämisse vom Tageslicht. In unserem Equipment findet sich kein Scheinwerfer und keine Taschenlampe. Super, einen Unfall im Scheinwerferlicht eines 10 Jahre alten VW Busses zu betrachten..



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