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FSV2000


Freitag - August - 10.08.2001 - 23:15 Uhr

Ein kleiner Nachtrag zum

 
In dem Bericht steht, wirklich viel zu beiläufig, der Satz: "eigentlich unvorsichtig, bin ich doch gestartet".... Das hat, gottseidank und richtigerweise, Diskussionen über die Flugsicherheit ausgelöst. Daher der notwendige Nachtrag:

Als Fluglehrer sollte man nun doch, zumindest auf einem Schulflugzeug, etwas Erfahrung mitbringen. Diese Erfahrung gliedert sich aber in zwei Bereiche.

Der erste ist der technische Part: Ein Problem mit dem Prop hat zwei Extreme: Würde er in der steilsten Stellung stehenbleiben (Hebel ganz gezogen), so kann der Motor seine volle Leistung, die er primär über seine Drehzahl erreicht, nicht mehr liefern. Die Folge ist, dass das Flugzeug vor allem keine Steigleistung mehr aufbringen kann (daher steht der Prophebel vor der Landung auch immer voll vorne, um einen missed approach nicht im Wald beenden zu müssen!). Abgesehen davon sind die Kolben bei Vollgas (was ja im Fall "Prop bleibt ganz steil - Prophebel voll gezogen" der Fall wäre, um Steigleistung erhalten zu können) einer extremen Belastung ausgesetzt. Umgesetzt auf ein Auto würde das bedeuten, dass man bergauf in der Fünften mit Vollgas fährt und vergebens hofft, dass man schneller wird.

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Das andere Extrem hätte im geschilderten Fall auftreten können: Der Prop bleibt nach dem Take Off in der flachen Stellung stehen, das heißt, es ist nicht möglich, wie im Handbuch gefordert, den Prop steiler zu stellen und somit die RPM aus dem gelben Bereich zurückzunehmen. Dieser Fall wäre aber nach dem Take Off nicht problematisch, da, laut Handbuch, zumindest 5 Minuten lang diese volle Drehzahl beibehalten werden kann. Also eine Platzrunde - und ganz einfach landen. Der Prop konnte jedoch leicht aus dem gelben RPM Bereich zurückgenommen werden, somit war das Powersetting vollkommen in Ordnung. Jedoch kann, der Teufel schläft nicht, das Problem im Cruise insofern eskalieren, dass die Drahtverbindung vom Hebel zur Propsteuerung gänzlich ihren Geist aufgibt und der Prop unter Umständen auf volle RPM (roter Strich) geht. Diese Situation entspricht dann der Autofahrt mit der Ersten in der Stadt: 40km/h, Drehzahl kurz vor'm roten Bereich. Nun kann man diese Situation im Flugzeug durch Reduktion des MP, also weniger Gas, einigermaßen ausgleichen. Man wird nicht wirklich schnell unterwegs sein, aber man fliegt. Sollte man wieder Steigleistung brauchen: Full Power und der Motor gibt alles her, was man sich wünscht.
Trotzdem, das Problem ist bekannt, und man kann darauf zumindest insofern reagieren, indem man nach dem Satz "Was läuft, das lass laufen" handelt. Über dem Meer das Problem noch durch Herumschieben des Hebels zu vertiefen wäre blöde.

Nun war in dem bisher Geschriebenen wieder viel zu oft "kein Problem" zu lesen. In Wirklichkeit war das Problem ja schon beim Startcheck offensichtlich, und nun komme ich zum zweiten Teil der Erfahrung, die ich anfangs erwähnt habe. Der technische Part ist ja einigermaßen diskutiert, aber was ist mit der Erfahrung, die die Verantwortung betrifft?

"Eigentlich unvorsichtig, bin ich doch gestartet" sollte nie vorkommen. Aber den meisten Piloten geht es so: Man ist irgendwo in der Pampa, man will weiter! Das aufgetauchte Problem ist einigermaßen abschätzbar und handlebar, also auf zur nächsten Destination und noch heim. Was wäre die Alternative? Vielleicht 3 oder 4 Tage auf dem Flugplatz bleiben, bis das Ding von irgendwelchen obskuren Warten repariert ist, obwohl's eh "kein Problem" wäre, schon in Venedig zu sein - und Urlaub hat man ja auch nicht unbegrenzt.....
Trotzdem, in diesem Fall ist alles ohne Probleme (wieder diese Floskel...) abgelaufen, nur, man muß auch zur Selbstkritik fähig sein: korrekt und sicher ist das wirklich nicht!!

Ein Anruf in Stockerau (die Nummer im Handy erleichtert die Sache) hilft schon, die Verantwortung etwas zu teilen. Da gibt's Typen, die, wie unser Herr Ehmoser, die Sache sehr viel besser einschätzen können - und wenn nicht, gerade die Adria ist nicht so weit entfernt, dass sich nicht ein paar Profis in einen Flieger setzen und runter (rauf, rüber) fliegen, um zu helfen. Anders ausgedrückt: Man macht ein paar Leuten noch eine Freude, da sie sich in den Flieger setzen können, um zu helfen. Im besten Fall kann man schon am selben Tag weiter, mit dem Unterschied, dass man ein sicheres Gefühl im Bauch hat.

Im Stich gelassen wird man in unserem Verein sicher nicht!

Andreas



Geschrieben von: Andreas Musilek